Die Rakete

Titel: Die Rakete
Originaltitel:The Rocket
Regie: Kim Mordaunt

Australien 2013 ○ 96 Min.
Lao ○ dt. Einsprache, engl. UT
empfohlen ab 11 Jahren

Drehbuch: Kim Mordaunt
Kamera: Andrew Commis
Schnitt: Nick Meyers
Musik: Caitlin Yeo
Produzentin: Sylvia Wilczynski
mit: Sitthiphon Disamoe, Loungnam Kaosainam, Thep Phongam

So. 10.02. 10:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Mo. 11.02. 14:00 Uhr
CinemaxX 3
Fr. 15.02. 15:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 2

Inhalt
Hier ist kein guter Ort, um mit einem Unglückszwilling wie mir zu leben.
Die Suche nach einem neuen Zuhause führt den zehnjährigen Ahlo und seine Familie auf eine schicksalhafte Odyssee durch das laotische Hinterland. Seine strenge, abergläubische Großmutter sagt, dass er Unheil über die Familie bringt, und bald glaubt er selbst an die zerstörerische Kraft des Fluches. Trost findet er bei seiner Freundin Kia, und zu zweit ist er als Außenseiter nicht mehr allein. Um sich endlich als Glücksbringer zu beweisen, nimmt Ahlo an einem spektakulären Wettbewerb mit selbstgebauten Raketen teil.

Content
This is not a good place to be with a bad luck twin like me.
The search for a new home leads ten-year-old Ahlo and his family on a fateful odyssey through the Laotian countryside. His strict, superstitious grandmother says that he brings the family bad luck, and soon even he himself starts to believe in the destructive power of the curse. He finds comfort in his friendship with Kia, and at her side the outsider is no longer alone. In order to finally prove that he can be the bringer of good fortune as well, Ahlo takes part in a spectacular competition for self-built rockets.


16.02.2013, Johanna Gosten
Ein würdiger Gewinner
Das dachte ich schon, während die Kinderjury ihren Text über den diesjährigen Gewinnerfilm des Gläsernen Bären vorlas. Dass von The Rocket die Rede war, erkannte man schon nach dem ersten Satz.

Der Film handelt von dem Jungen Ahlo, der ein Zwilling ist. Da sein Bruder schon im Bauch seiner Mutter gestorben ist, hält seine Großmutter ihn für den verfluchten Zwilling, der nur Unglück bringt. Und das scheint auch immer wieder der Fall zu sein. Wo auch immer Ahlo hinkommt, es passieren ihm und den Menschen, die er liebt, schrecklicher Dinge - allen voran der plötzliche und gewaltsame Tod seiner Mutter, die sich immer für ihn eingesetzt hat.

Nach dieser Stelle des Films ist es im Saal totenstill. Der Schock über das eben Gesehen sitzt tief und spätestens ab jetzt wird man von den Geschehnissen gefesselt. Man möchte wissen, ob Ahlo weiterhin so schrecklich Dinge geschehen, ob er scheinbar wirklich nur Unglück bringt oder ob er nicht wenigstens einmal beweisen kann, dass das Pech nicht seine eigene Schuld ist. Ständig auf das Schlimmste gefasst fesselt einen dieser Film an den Sitz.

Etwas verwundert, aber dennoch sehr berührt, hat mich der Zusammenhalt der Familie. Auch wenn Ahlos Großmutter dachte, er bringe nur Unglück, und sein Vater auch sehr oft von ihm enttäuscht wurde, so hielten alle drei zusammen. Sie unterstützten einander auf ihrer harten Reise mit Onkel Lila und Ahlos Freundin, griffen sich unter die Arme. Sie verstanden sich zwar nicht immer blendend, aber sie blieben zusammen, was auch immer kam, und genau das macht eine richtige Familie aus.

Mit wunderschöner orientalischer Musik wird die Stimmung des Films untermalt. Jeder einzelne Charakter war passend besetzt, sie schienen ein eingespieltes Team zu sein. Die wunderschönen Aufnahmen von Laos machen Lust auf mehr, doch durch all die versteckten, noch immer scharfen Bomben, Granaten etc. ist ein tatsächlicher Besuch dieses Landes schier unmöglich. Ich finde es ziemlich mutig von den Filmemachern, auf diese Situation aufmerksam zu machen. Der Blick auf die Tatsachen wird nicht verschleiert - die Amerikaner haben hier die Bomben geworfen und viele Gebiete des Landes unnutzbar, gar unbegehbar gemacht. Selbst Kinder kennen viele Orte ihrer Heimat nicht, da es viel zu gefährlich wäre sie zu betreten, selbst Plätze ganz in ihrer Nähe, nur wenige Kilometer entfernt. Auf dieses Unglück für die Bewohner von Laos macht The Rocket aufmerksam, und zwar auf eine unheimlich bezaubernde Art und Weise.

2 Kommentare:

  1. Maryanne Redpath hatte recht: Das ist ein ganz wunderbarer Film! Für mich der beste KplusBeitrag bisher in einem ganz starken Jahrgang!

    AntwortenLöschen
  2. Traurige und nachdenkliche Stellen, die mit lustigen Szenen aufgelockert wurden und es so viel Spaß macht den Film zu gucken. Ein wunder schöner Film, der dem Gläsenen Bären alle Ehre macht.

    AntwortenLöschen