Das Gewicht der Elefanten

Titel: Das Gewicht der Elefanten

CROSS-SECTION
Originaltitel:The Weight of Elephants
Regie: Daniel Joseph Borgman

Neuseeland, Dänemark 2013 ○ 87 Min.
Englisch ○ dt.UT, ohne Einsprache
empfohlen ab 12 Jahren

Drehbuch: Daniel Joseph Borgman
Kamera: Sophia Olsson
Schnitt: Molly Malene Stensgaar
Musik: Kristian Selin Eidnes Andersen
Produzentinnen: Katja Adomeit, Leanne Saunders
mit: Demos Murphy, Matthew Sunderland, Catherine Wilkin, Angelina Cottrell

So. 17.02. 15:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1

Inhalt
Der zehnjährige Einzelgänger Adrian lebt in seiner ganz eigenen Traumwelt. Als zwei Mädchen in seinem Alter in die Nachbarschaft ziehen, interessiert er sich gleich für die geheimnisvolle Nicole, die genauso ein Außenseiter ist wie er selbst. Oder könnte sie etwa eines dieser entführten Kinder sein, von denen immer im Fernsehen berichtet wird?

Content
Adrian, a ten-year-old loner, lives in his very own dream world. When two girls of his age move into the neighbourhood, he immediately develops an interest in the mysterious Nicole, who is just as much an outsider as himself. Or is she maybe one of the abducted children that are always reported missing on television?

19.02.2013, Sarah Gosten

Das Gewicht der Elefanten. Ungefähr von dem Gewicht der Elefanten fühlt man sich nach dem Film erschlagen.

Es ist ein ziemlich trauriger Film, der von dem jungen Adrian handelt. Er ist ein Außenseiter und das macht ihm sehr zu schaffen. Als sich schließlich auch sein bester Freund von ihm abwendet, um zu den anderen dazuzugehören, zieht Adrian sich noch weiter in seine eigene Welt zurück.
Er lernt Nicole kennen, die ebenfalls eine Außenseiterin ist; mit ihr und ihrer Schwester versteht er sich gut. Dennoch hat er das Gefühl, dass ihn nach und nach alle verlassen.

Mit trauriger Musik ist diese deprimierende Geschichte untermalt. Man hat Mitleid mit dem armen Jungen.

Die beiden Hauptdarsteller haben gute Arbeit geleistet. Die Handlung war leicht nachzuvollziehen und ich konnte mich gut in deren Situation hineinversetzen. Zum Ende hin wurde der Film spannender, wodurch sich ein schöner Abschluss ergab.

Mir hat der Film gut gefallen. Er ist es definitiv wert gesehen zu werden, aber man sollte wirklich auf die Altersangabe achten. Jünger als 12 sollte man definitiv nicht sein, wenn man sich diesen Film anguckt.

19.02.2013, Johanna Gosten
Dieser Film ist unheimlich erdrückend und wiegt sehr schwer. Denn niemand wird gern im Stich gelassen. Und vor allem keine Kinder. Vor allem nicht, wenn sie es von den eigenen Eltern erleben müssen. Egal, ob sie einen nun verlassen oder sterben - Kinder und Eltern sollten nicht getrennt werden, denn es kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Psyche eines Jungen Menschen haben.

Und das fängt Das Gewicht der Elefanten erschreckend greifbar ein. Man kann die Einsamkeit von Adrian und Nicole gut nachvollziehen, vor allem, da Adrian im Laufe des Films auch sein neu gefangenes Kaninchen loslassen muss und seinen Onkel Rory verliert, der ihm so kurz zuvor noch versprochen hatte, immer für ihn da zu sein. Der Darsteller Demos Murphy konnte die Gefühle seines Charakters Adrian sehr treffend ausdrücken - Trauer, Verwirrung, Stolz, Freude - man konnte es ihm an den Augen ablesen. Genauso war es mit der verschlossenen Nicole. Sie war erst ein Kind, doch wirkte sie schon sehr viel erwachsener für ihr Alter als andere Mädchen. Man lebt wahrscheinlich auch ganz anders, wenn man seiner Mutter täglich beim Sterben zusehen muss.

Durch ihr wachsendes Gefühl, verlassen zu werden, bald allein zu sein, lässt es sich auch nachvollziehen, warum es ihr für einen Moment fast gleichgültig war, ob sie leben oder sterben würde. Und der Augenblick war erschreckend, denn die Gleichgültigkeit stand Angelina Cottrell ins Gesicht geschrieben.
Etwas anderes als ein offenes Ende hätte zu diesem erschreckenden und zermürbenden Film wohl nicht wirklich gepasst, da schon die ganze Zeit sehr viel mit Symbolen gearbeitet wurde und überhaupt sehr viel zur Interpretation gedacht war, wie diese Sache mit den verschwundenen Kindern.

Die wunderschöne Musik von Kristian Selin Eidnes Andersen begleitet einen durch den gesamten Film, unterstreicht die wenigen fröhlichen Momente, die tragische Botschaft, dass Kinder nicht im Stich gelassen werden sollten, die ernsten Momente, die zu dieser Botschaft hinarbeiteten. Ebenso das Spiel mit der Kamera. Mir kam es so vor, als hätte die Kamera nicht einfach nur aufgenommen, nein, sie trägt auch einige entscheidene Elemente bei. Zum Beispiel die Wellenbewegung, als sich Adrian im Boot befindet und sich beim Rudern einfach nur wegträumen möchte. Die indirekten Aufnahmen der verschwundenen Kinder am Anfang des Films. Oder die Einblendung der zerbrochenen Gläser am Baum, jedoch im Hintergrund die spielenden Kinder. Die Bilder, die der Film zeigte, waren schon kleine Symbole und Botschaften in sich. Das hat Sophia Ollsen wirklich atemberaubend gut hinbekommen.

Liv Thastum
Dieser Film geht mir, seit ich ihn gesehen habe nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaube dieser Film ist sehr schwer zu verarbeiten. Diese schlimme Geschichte des kleinen Jungen Adrian fand ich unglaublich bedrückend. Ein harter, sehr besonderer und einfach unbeschreiblicher Film.

1 Kommentar:

  1. Ein schöner Film über den man noch lange nachdenken kann, mit zwei überzeugenden Hauptdarstellern.

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