Ödland - Damit keiner das so mitbemerkt

Titel: Ödland - Damit keiner das so mitbemerkt
Originaltitel: Ödland - Damit keiner das so mitbemerkt
Regie: Anne Kodura

Deutschland 2012 ○ 79 Min.
Dokumentarfilm
Deutsch/Arabisch/Kurdisch ○ dt. Einsprach, engl. UT
empfohlen ab 9 Jahren

Drehbuch, Produzenten: Anne Kodura, Friede Clausz
Kamera, Schnitt:Friede Clausz

Sa. 09.02. 10:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
So. 10.02. 14:00 Uhr
CinemaxX
Mo. 11.02. 10:00 Uhr
Filmtheater am Friedrichshain

Inhalt
Früher waren wir Anfänger mit Kupfer sammeln. Jetzt sind wir Profis. Erst Fernseher, jetzt machen wir Waschmaschinen. Ja, und Fernseher.
Muhammad, Isra, Mustafa, Aya und noch einige andere Kinder leben weit draußen auf dem Gelände einer verkommenen Kaserne. Die endlosen Sommerferien ziehen dahin, mit Streifzügen durch hohes Gras, Fahrradfahrten zum See und der Hoffnung, mit Kupferschrott etwas Geld zu machen. Ihre Familien sind vor vielen Jahren aus Kriegsgebieten geflüchtet und leben hier im Asyl. Abgeschieden vom Rest der Welt sind die Kinder sich selbst überlassen. Sie machen das Beste daraus.

Content
Back in the day we were amateurs when it came to collecting copper. Now we‘re pros. First televisions, now we do washing machines. Yeah, and televisions.
Muhammad, Isra, Mustafa, Aya and a couple of other children live way out in the countryside on the grounds of a run-down barrack. The endless summer break stretches on, with treks through high grass, bike rides to the beach and the hope of earning some money with salvaged copper. Their families fled from war-torn countries many years ago and live here as refugees. Isolated from the rest of the world, the children are left on their own. They make the best of it.



09.02.2013, Lilly Rinklebe

Ein super Thema, eine super Idee, aber leider auch super langatmig gedreht …

Asylbewerber und ihr Leben in Deutschland, ein Thema das uns alle angeht. Ein Film darüber, der noch dazu aus perspektive der Kinder Gedreht wurde, versprach erst mal spannend zu werden. Während des Films gab es auch immer wieder echt beeindruckende Gespräche zwischen den Kindern. Nur war das nicht die Regel, dafür aber lange Aufnahmen ein und desselben Bildes (z.B. 4 Sek. Schlafzimmer, 4 Sek. Haus, 4 Sek. Abfalltüte), auch wenn das vermutlich die Eintönigkeit eines solchen Lebens darstellen sollte, scheint es mir heutzutage, wo wir doch alle schnell gedrehte Filme und kurze Sequenzen gewohnt sind, nicht mehr die beste Methode.

Trotzdem ist die Idee natürlich toll einen Film über den Alltag eines Kindes im Asylbewerberheim zu drehen! Und es versetzt einem kleine Schocks zu hören das dazu gehört, dass Kinder z.B. so Sachen sagen wie: „komm wir spielen mal wieder ganz normale Menschen!“ oder „Wann kommst du mal wieder ins Heim“ und nicht „komm wir spielen Vater, Mutter, Kind“ und „wann kommst du mal wieder zu uns nach Hause?“. Auch die Entscheidung den Film in schwarz-weiß zu drehen (die erst beim Schnitt fiel, wie die Regisseurin beim Publikumsgespräch sagte), finde ich total gut. Zwar ließe sich da viel rein interpretieren, wegen des „grauen“ tristen Alltags, aber der wahrhaftige Beweggrund war dann doch nur der, dass in den Landschaftsszenen sehr viel Grün vorkam und man den Kindern so besser zuhöre und sich nicht von z.B. irgendwelchen knalligen T-Shirts ablenken lasse!

Mein Fazit also: man sollte sich unbedingt mit diesem Thema befassen und dieser Film beinhaltet echt tolle Szenen, aber ich denke vor allem jüngere Kinder könnten schnell von der Art wie der Film gedreht ist gelangweilt sein.  Kein Film den man schauen sollte wenn man ohnehin müde ist!    


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