Let the Generation begin!

Eigentlich beginnt es ja schon Wochen vorher, dieses Gefühl der Aufregung im Bauch. Und zwar, wenn man das erste Berlinale-Plakat entdeckt. Mit jedem Tag rückt man der Berlinale näher und damit steigert sich auch dieses Gefühl gespannter, freudiger Erwartung. Es wird zu einem Kribbeln, einem Gemisch aus dem Kribbeln, wenn man vor einer wichtigen Prüfung aufgeregt und nervös ist, und dem, wenn man sich verliebt hat und diese Person wiedersieht. Echte Berlinalefans wissen wahrscheinlich, wovon ich rede, auch wenn es wirklich unheimlich schwierig ist, dieses Gefühl zu beschreiben.
Ich zu meinem Teil werde immer merkwürdig flatterhaft, wenn ich in dieser lange Schlange im HKW stehe, mit dem Wissen, dass in wenigen Minuten das beginnen wird, worauf man irgendwie ein ganzes Jahr gewartet hat. Ein kleiner Adrenalinschub, wenn dann die Treppe zum Stürmen freigegeben wird. Dann der Drang, möglichst gute Plätze zu bekommen. Das alles geschieht in einer merkwürdigen Mischung aus Zeitlupe und Zeitraffer. Wie gesagt, ich denke, um das zu verstehen, muss man es einmal erlebt haben.
Jedes Jahr wechsele ich einen freudig-aufgeregten-wissenden-amüsierten Blick, wenn Maryanne mit ihrer süßen Art, die "Berlinali" auszusprechen, und Florian in Anzug und mit diesen gleißend weißen Turnschuhen die Bühne betreten und sich mindestens genauso über den Beginn der Berlinale freuen wie wir.
Und wenn sich dann nach einigen Momenten voller Spannung und ein paar Reden der Vorhang für den ersten Film öffnet, dann löst sich irgendetwas in mir. Während ich den Vorspann sehe, der mir mittlerweile schon so vertraut ist, dann löst sich dieses Kribbeln im Bauch bis auf einen winzigen Teil und ich genieße den Film und die gesamte Atmosphäre der Berlinale, lasse sie auf mich wirken und freue mich wie ein goldbeladenes Honigkuchenpferd über die Berlinale und auf die kommenden Tage. Und genauso ist es auch heute.

Johanna Gosten

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