The Cold Lands

Titel: The Cold Lands
Regie: Tom Gilroy
USA 2012 ○ 100 Min.
Englisch

Drehbuch: Tom Gilroy
Kamera: Wyatt Garfield
Musik: Hahn Rowe
Schnitt: Julia Bloch
Produzenten: Paul Mezey, Andrew Goldman
mit: Silas Yelich, Lilli Taylor, Peter Scanavino


Sa. 09.02. 20:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Mo. 11.02. 15:30 Uhr
Cubix 8
Di. 12.02. 16:30 Uhr
CinemaxX 3

Inhalt
Die meisten Leute wollen einfach nur glücklich sein. Das sagt meine Mama.
Atticus wohnt mit seiner Mutter zurückgezogen in einem Holzhaus im Wald. Zum Leben brauchen sie wenig, weder Strom noch die Hilfe anderer Leute. Als seine Mutter plötzlich stirbt, flieht Atticus in die schützende Tiefe des Waldes. Hier kennt er sich aus, schläft nachts im Moos, ernährt sich tagelang von Kräutern und Beeren. Aus einer bedrohlichen Situation rettet ihn ein Fremder. Der lebt so frei und unabhängig, wie es sich Atticus‘ Mutter immer gewünscht hat.

Content
Most people just want to be happy. That is what my mum says.
Atticus lives with his mother, in an isolated cabin in the woods. They don‘t need much to get by, neither electricity nor anybody‘s help. When his mother suddenly dies, Atticus withdraws to the sheltering depths of the forest. He knows his way around there, sleeps in the moss at night, sustains himself for days on herbs and berries. Then a stranger saves him from a dangerous situation, a stranger who lives as freely and independently as Atticus‘s mother always wanted to.


Sarah Gosten

Es scheint ein sehr beliebtes Thema geworden zu sein: die Verbindungen zu der Natur. Filme, in denen Menschen, meist Jugendliche, den Weg zurück in die Natur finden, um dort zu leben. Das habe ich nun schon in drei Filmen auf dieser Berlinale erlebt und es ist erst Tag 2.

Sie alle haben eine gewisse Ähnlichkeit. Viel Landschaft, die Musik ist besonders ausgeprägt, vergleichsweise wird sehr wenig gesprochen und einige Szenen kommen in jedem dieser Filme vor. Doch trotzdem sind sie alle auch sehr unterschiedlich und es lohnt sich definitiv sie anzugucken.

The Cold Lands erzählt die Geschichte eines 11-jährigen Jungen, – so alt soll er zumindest sein, meiner Meinung nach wirkte er eher wie 13 oder 14 – der im Schock in den Wald flüchtet, als seine Mutter in Folge einer Herzattacke ins Krankenhaus eingeliefert wird. Während er überall gesucht wird, lebt er eine Zeit lang zurückgezogen im Wald, bis er schließlich von einem Fremden aus einer brenzligen Situation gerettet wird. Nun ziehen sie zusammen weiter. Doch auch der Retter von Atticus – so heißt der Protagonist – ist aus Sicht des Zuschauers nicht die geeignetste Person, um auf ihn aufzupassen. Er hat keine Arbeit, zieht umher, versucht selbstgemachte Schmuckstücke zu verkaufen und kommt dabei kaum über die Runden. Doch sie lernen beide im Laufe der Zeit etwas Verantwortung zu übernehmen.

Im ganzen Film herrscht eine gewisse Ungewissheit, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und können auch nur durch das ausführliche Publikumsgespräch im Anschluss an den Film geklärt werden.

Es ist ein ziemlich typischer, vielleicht etwas verwirrender Berlinalefilm und mir hat er gut gefallen.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass, wenn einem generell die Art dieser Filme gut gefällt, man auch an diesem Film seine Freude haben kann. Allerdings hat mir der Film echt im Nachhinein nochmal besser gefallen, nachdem einige ungelöste Fragen vom Regisseur etwas näher erläutert worden waren.

Johanna Gosten
The Cold Lands ist einer der Filme, die man viel besser versteht, wenn man dem Publikumsgespräch lauscht. Als der Vorhang fiel, dachte ich erstmal nur "Aha". Doch als der sehr sympathische Regisseur zu erzählen begann, was er sich eigentlich bei dem Film gedacht hatte, gingen mir so einige Lichter auf.

Es handelt sich um einen sehr ruhigen und nachdenklichen Film, der viel in der Natur spielt und durch viel Musik untermalt wird. Die Absicht des Regisseurs, einen Film über einen Jungen zu drehen, der gerade anfängt, über mehr Dinge nachzudenken, die Welt zu spiegeln, sie ganz anders wahrzunehmen, ist ihm meiner Meinung nach wirklich gelungen. Der Film brauchte kaum Darsteller, was es aber wohl kaum leichter gemacht hat, die passenden Schauspieler zu finden. Dennoch ist wirklich jeder Charakter perfekt besetzt. Die alte Frau von neben an, Atticus, seine Mutter.
Außerdem stimmte einfach die "Chemie" zwischen Silas und Peter, den beiden Hauptdarstellern. Es kam zu wirklich interessanten Dialogen und auch wenn die beiden sehr ungleich waren und man sich den Charakter, den Peter Scanavino verkörperte, vielleicht nicht gerade als den geeignetsten neuen, nunja, Vaterersatz vorstellen würde, bauen die bauen doch so etwas wie eine Beziehung zueinander auf.

Abgesehen davon sind natürlich die Landschaftsaufnahmen atemberaubend. Die Kameraführung war auch großartig. Wyatt Garfield hat die Szenen im richtigen Winkel erfasst. Auf weiten Wiesen, einsamen Straßen, von oben oder unten, es hat einfach immer gestimmt - Respekt!

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