Shopping

Titel: Shopping
Regie: Mark Albiston, Louis Sutherland
Neuseeland 2013 ○ 98 Min.
Englisch ○ englische Untertitel

Drehbuch: Mark Albiston, Louis Sutherland
Kamera: Ginny Loane
Musik: Grayson Gilmour
Schnitt: Annie Collins
Produzentinnen: Sarah Shaw, Anna McLeish
mit: Kevin Paulo, Julian Dennison, Jacek Koman

So. 19.02. 15:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Mo. 11.02. 16:30 Uhr
CinemaxX 3
Do. 14.02. 17:30 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1

Inhalt
Du bist ein verdammtes Naturtalent. Er ist ein verdammtes Naturtalent, oder?
Willy ist eine „Coconut“ – seine Mutter kommt aus Samoa, der Vater ist weißer Neuseeländer. Nirgendwo gehört er wirklich dazu, sein einziger Freund ist der verträumte kleine Bruder Solomon. Dann lernt Willy den verwegenen Boss einer illustren Gang kennen. Dort werden wilde Partys gefeiert, die auch mal mit Gewehrschüssen enden. Wenn sie einen Ort leerge„shoppt“ haben, zieht die Diebesgang weiter. Soll Willy mitkommen und den geliebten kleinen Bruder mit seinem jähzornigen Vater alleinlassen?

Content
You are a bloody natural. He is a bloody natural, isn’t he?
Willy is a “coconut“ – his mother is from Samoa and his father is a white New Zealander. He doesn‘t really fit in anywhere; his only friend is his daydreaming little brother Solomon. Then Willy gets to know the reckless boss of an illustrious gang, whose wild parties sometimes end in gunshots. As soon as they have finished “shopping“ a place dry, the band of thieves moves on. Should Willy join them and leave his beloved little brother alone with his quick-tempered father?


Charlotte Hochegger
Willy kann sich niemandem wirklich anvertrauen, richtig Spaß hat er nur mit seinem Bruder. Sein Job in einem Einkaufszentrum langweilt ihn ziemlich, viel lieber würde er Auto fahren lernen. Doch dann lernt Willy das Oberhaupt einer Gang kennen. Plötzlich kann er alles tun, was er will. Die Beziehung zu seinem Vater wird dabei immer schlechter, bis alles eskaliert. Dabei erkennt er, was ihm wirklich wichtig ist.

"Shopping" beschreibt auf eine sehr mitfühlende Art und Weise, die Beziehung von zwei Brüdern. Willy, der große Bruder, langweilt sich und will etwas neues erleben, gerät dabei in schwierige Kreise und weiß nicht, was ihm lieber ist: ein aufregendes Leben oder ein kleiner Bruder. Dabei hat der Film auch eine ganz andere Dimension. Er beschreibt im Neuseeland der 80er Jahre die Schwierigkeiten eines Kindes, das aus zwei verschiedenen Kulturen kommt. Willy und sein Bruder Salomon sind weder weiß, noch gehören sie in die Kreise der Samoaner.

Ich finde, dass man sich in die Situation der beiden Brüder sehr gut einfühlen konnte. Besonders gut haben mir auch die wunderschönen Landschaftsaufnahmen gefallen. Erschreckend fand ich allerdings die Szene, in der Willy von seinem Vater geschlagen wurde. Einer der beiden Regisseure sagte nach dem Film im Publikumsgespräch, dass häusliche Gewalt in dieser Zeit in Neuseeland sehr verbreitet war. Aber auch im Rest des Filmes spielt Gewalt eine große Rolle, ich finde aber, dass es nicht übertrieben wirkt. Ganz im Gegenteil, es wirkt dadurch eher realistischer. Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen, am besten war für mich persönlich aber die Geschichte, die sich Willys kleiner Bruder Salomon ausgedacht hat, da sie in gewisser Weise auch den Film wiederspiegelte.

1 Kommentar:

  1. Grandios!!! Ich freu mich riesig dass Shopping mit dem Preis der Internationalen Jury geehrt wurde!!! Und freu mich genauso sehr dass ich mir diesen wunderbaren Film gestern noch angeguckt habe! Toll umgestzt von den Laien Schauspielern und gleichzeitig auch so erschreckend, dass die Probleme der Hauptfigur Willie auf den Jugenderlebnissen des einen Regisseurs basieren. Dieser Film hat mich sehr in seinen Bann gezogen und ich emfand sehr viel Mitgefühl mit der Figur Willie. Und auch mit der seines kleinen Bruders. Sehr berührend dargestellt! Es wäre eine sehr große Bereicherung wenn dieser Flim den Weg in unsere Kinos finden würde! (Was vielen Filmen der Berlinale Generation zu wünschen wäre!)

    AntwortenLöschen