Touch of the Light

Titel: Touch of the Light
Regie: Chang Jung-Chi
Taiwan, Hongkong/China 2012 ○ 110 Min.
Mandarin ○ englische Untertitel

Drehbuch: Li Nien-Hsiu
Kamera: Dylan Doyle
Musik: Wen Tzu-Chieh, Huang Yu-Siang
Schnitt: Li Nien-Hsiu
Produzenten: Jacky Pang Yee Wah, Cheung Hong Tat
mit: Huang Yu-Siang, Sandrine Pinna, Lee Lieh


So. 10.02. 20:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Di. 12.02. 14:00 Uhr
CinemaxX 3
So. 17.02. 15:30 Uhr
Cubix

Inhalt
Wenn ich sehen könnte, würde ich alleine rausgehen und ein hübsches Café suchen. Am Fenster sitzen. Ganz normale Sachen.
Yu-Siang kann nicht sehen, dafür umso besser hören. Musikalisch hochbegabt, zieht er aus der Provinz in die Hauptstadt Taipeh, um dort Klavier zu studieren. Wie kommt er dort ohne die Hilfe der Familie zurecht? Jeden neuen Weg muss er sich ertasten. Die Teeverkäuferin Jie ist ihm schnell vertraut, weil ihre Leidenschaft für den Tanz genauso tief gründet wie Yu-Siangs Gespür für Musik. Die zaghafte Freundschaft hilft beiden dabei, ihren Träumen zu folgen.

Content
If I could see, I‘d like to be able to go out on my own and find a cute cafe. Sit by the window. Just ordinary stuff.
Yu-Siang can‘t see, but he can hear so much the better for it. Highly gifted musically, he moves from the countryside to the capital Taipei in order to study piano. How will he get along there without the help of his family? He has to feel his way in every new excursion. The tea salesgirl, Jie, becomes his confi dant. Her passion for dance is as deep as Yu-Siang‘s love for music. The tentative friendship helps both of them to follow their dreams.




10.02.2013, Johanna Gosten
Standing Ovations, unglaublich lang anhaltendender Applaus und die ein oder andere Träne im Auge machen klar - dieser Film ist preisverdächtig. Ich muss sagen, ich hatte extrem hohe Erwartungen an den Film, die vermutlich sehr schwierig zu halten waren, aber Touch of the Light konnte sie ohne Schwierigkeiten halten.

Dieser Film bringt einem auf eine wunderbare, rührende Art und Weise näher, mit welchen Problemen sich blinde Menschen herumschlagen müssen, und wie viel wir von ihnen eigentlich lernen können, wie eine Frau im Publikumsgespräch sehr richtig bemerkte. Es war einfach faszienierend, wie der musikalisch hochbegabte Siang die Welt wahrnahm, welche Dinge ihm an den Menschen wichtig waren, und wie sehr er beim Musizieren auflebte. Mich selbst überkam immer wieder der Wunsch, auch einmal so spielen zu können, wie Siang, aber irgendwo tief in mir drinnen verstand ich gleichzeitig auch, dass ich das vielleicht nie würde tun können. Vielleicht sind solche Dinge, solche Begabungen, der Ausgleich für Menschen, die seit der Geburt so viel mehr Schwierigkeiten haben, als "Normalos". Was ihnen an Sehkraft fehlt, das haben sie irgendwo anders. Und mit der Fähigkeit, atemberaubende Musik zu erzeugen, hat Siang gleichzeitig auch die Kraft, Menschen zu verzaubern, sie irgendwo ganz tief zu berühren.

Ich habe länger über die Worte des einen Jungen im Film nachgedacht. "Er hat nur gewonnen, weil er blind ist." Und während ich so darüber nachdachte, wurde mir klar, dass das zwar zu einem Teil wahr ist - und zwar wenn man das "nur" weglässt und ein "auch" dagegen eintauscht. Da Siang blind ist, macht es das für ihn noch etwas schwieriger als für Kinder mit Sehkraft, solche Taten zu vollbringen, und deshalb ist es besonders. Die ganze Geschichte wird so berührend und interessant, weil es um die Geschichte eines blinden Jungen geht, der langsam lernen muss, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber diese Argumentation geht nur zu einem gewissen Punkt. Denn das alles sind nur zusätzliche Gründe dafür, dass dieser Film so faszinierend war. Es geht um die Leidenschaft für Tanz und Musik, die die beiden Hauptdarsteller verfolgen, den Willen, alles dafür zu geben, es zumindest zu versuchen. Und dass all das einem blinden Jungen passiert, das macht das Ganze so rührend.

Es ist ziemlich schwer, die richtigen Worte zu finden. Wenn man schon einmal versucht hat, die Worte für einen wirklich atemberaubenden Film zu finden, dann weiß man, was ich meine. Ich kann Touch of the Light nur empfehlen. Es ist ein Film, der einem sehr nahe geht, der einen bezaubert mit der wunderschönen Musik. Wer noch Zeit hat, diesen Film bei der Berlinale zu sehen, der sollte es auf jeden Fall tun!

1 Kommentar:

  1. Einfach unglaublich! Der Film ist richtig gut und hat mich begeistert wie schon lange kein anderer Film mehr. Diesen Film dürft ihr auf keinen Fall verpassen!

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